Jahrespressekonferenz

Putin fordert Sicherheits­garantien

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Deutschland als Verursacher steigender Gaspreise in Europa ausgemacht und den Staatskonzern Gazprom in Schutz genommen. Gazprom liefere derzeit nicht über die Jamal-Pipeline, weil deutsche und französische...

Putin fordert Sicherheits­garantien

Reuters Moskau

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Deutschland als Verursacher steigender Gaspreise in Europa ausgemacht und den Staatskonzern Gazprom in Schutz genommen. Gazprom liefere derzeit nicht über die Jamal-Pipeline, weil deutsche und französische Unternehmen keine Bestellungen aufgegeben hätten, sagte Putin bei seiner Jahrespressekonferenz. Deutschland nutze die niedrigeren Preise aus langfristigen Lieferverträgen, um das Gas mit Gewinn an Nachbarländer zu verkaufen. Er vermute, dass ein Teil letztendlich an die Ukraine weiterverkauft werde.

Im Ukraine-Konflikt forderte Putin von den USA und der Nato umgehend Sicherheitsgarantien. Die Nato habe Russland seit dem Ende des Kalten Krieges mit ihrer Osterweiterung immer wieder getäuscht. Russland wolle aber einen Konflikt vermeiden und verlange deswegen entsprechende Zusagen, wie etwa auf eine weitere Expansion nach Osten zu verzichten. Die Verhandlungen sollen Anfang 2022 beginnen, die US-Regierung signalisierte Ge­sprächsbereitschaft. Zudem verlangte Putin erneut vom Westen Beweise für die „angebliche Vergiftung“ seines Gegners Alexej Nawalny und kritisierte einen politischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking als inakzeptabel.