Der kräftige Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld und ein robustes Wachstum im Schlussquartal 2020 haben in den USA Hoffnungen geweckt, dass die konjunkturelle Erholung sich weiter beschleunigen könnte. Indes lobte Notenbankchef Jerome Powell das Tempo des Aufschwungs, bekräftigte aber, dass die Fed weitere Fortschritte sehen müsse, ehe sie daran denke, ihre ultralockere Geldpolitik etwas zu straffen.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gaben vergangene Woche um 97000 auf 684000 nach und fielen damit zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie unter 700000. Ein niedrigerer Wert war zuletzt Mitte März 2020 gemessen worden. Bankvolkswirte hatten mit einer Zahl um 735000 gerechnet. Positiv überraschte auch der Bericht des Handelsministeriums, wonach die Wirtschaft Ende 2020 stärker wuchs als bisher angenommen. So legte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal um 4,3% zu, die vorige Schätzung hatte ein Plus von 4,1% ergeben. Ausfuhren, Investitionen und private Konsumausgaben nahmen kräftiger zu als zuvor gemeldet. Der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, zog um 1,5% und an der Kernrate gemessen um 1,3% an. Im gesamten vergangenen Jahr brach die Wirtschaftsleistung um 3,5% ein, also deutlich weniger, als Ökonomen in den ersten Monaten der Pandemie vorausgesagt hatten.

Am Donnerstag sagte Powell in einem Interview, dass Erfolge im Kampf gegen das Virus und fiskalische Hilfe seitens des Staats „uns ermöglichen, die Wirtschaft früher als erwartet zu öffnen“. Mit Blick auf Vollbeschäftigung und das Inflationsziel von 2% müssten aber „substanzielle Fortschritte“ erzielt werden, erst dann „werden wir allmählich unsere Anleihenkäufe reduzieren“. Die Notenbank werde aber frühzeitig entsprechende Signale für einen solchen Kurswechsel geben.