Baukonjunktur

Schlussspurt verhindert Auftragsrückgang der Baubranche nicht

Die deutsche Baubranche verzeichnet 2023 trotz eines kräftigen Endspurts einen deutlichen Auftragsrückgang. Vor allem der Wohnungsbau hat Probleme: Nominal lief es so schlecht wie seit 2018 nicht mehr.

Schlussspurt verhindert Auftragsrückgang der Baubranche nicht

Weniger Aufträge
für die Baubranche

ba Frankfurt

Wegen der stark gestiegenen Finanzierungs- und Materialkosten hat die deutsche Baubranche 2023 merklich weniger Aufträge bekommen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sank das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe inflationsbereinigt, also real, um 4,4% zum Vorjahr – trotz des Endspurts im Dezember: Hier melden die Statistiker ein Plus von real 7,9% im Monatsvergleich.

Nominal, also nicht um die Preiseffekte bereinigt stieg das Volumen im Gesamtjahr 2023 um 3,3% auf 102,3 Mrd. Euro und lag damit erstmals im dreistelligen Milliardenbereich. "Die unterschiedliche Entwicklung von realen und nominalen Werten ist auf die zu Beginn des Jahres deutlich gestiegenen Baupreise zurückzuführen", betonten die Statistiker.

Die Auftragsentwicklung verlief zweigeteilt: Im Tiefbau gab es 2023 ein Plus von 3,0%, im vom Wohnungsbau geprägten Hochbau einen Rückgang um 11,4%.

Der vor allem von der privaten Nachfrage abhängige Wohnungsbau verzeichnete dabei mit real –19,8% (nominal: –13,4%) die größten Einbußen – und das niedrigste nominale Jahresergebnis seit 2018, wie die Wiesbadener Statistiker erklären. Das Rekordergebnis im Tiefbau, zu dem etwa auch der staatlich dominierte Straßenbau gehört, beruhe dagegen maßgeblich auf Großaufträgen "vor allem im Bahnstreckenausbau und beim Bau der Kabeltrassen Suedlink und Süd-Ost-Link".

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