Weltwirtschaft

Schuldenprobleme verlagern sich in Schwellenländer

Laut Analysten des internationalen Bankenverbands IIF ist der Höhepunkt der Verschuldung auf globaler Ebene überschritten – allerdings längst nicht überall.

Schuldenprobleme verlagern sich in Schwellenländer

rec Frankfurt

Der steile Anstieg der Schulden in weiten Teilen der Welt ist gestoppt. Die Probleme verlagern sich nun aber in die Schwellenländer – vor allem nach China. Das sind die zentralen Befunde des neuen Global Debt Monitor des internationalen Bankenverbandes IIF.

Im Zuge der Coronakrise ist die globale Verschuldung von Staaten und Unternehmen stark gestiegen. Laut Zahlen des Institute of International Finance (IIF) erreichte sie in Summe im ersten Halbjahr 2021 ihren historischen Höhepunkt von annähernd 300 Bill. Dollar. Das entspricht knapp 370% der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Seit dem dritten Quartal sei die Verschuldung rückläufig, „unterstützt durch stärkere Wirtschaftstätigkeit und höhere Inflation“, so die Volkswirte des in Washington ansässigen IIF. Allerdings konzentriert sich die Trendumkehr auf hoch entwickelte Industrieländer, deren Regierungen im Kampf gegen die Coronakrise nie dagewesene Summen zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgerufen hatten. Das ließ Defizite und Schuldenstände stark steigen.

In Schwellenländern steige die Gesamtverschuldung in Summe hingegen weiter. Das liegt dem IIF zufolge in erster Linie an China, wo Staat und Unternehmen laut IIF-Analysen höhere Verbindlichkeiten angehäuft haben als im Zuge der Weltfinanzkrise. Das IIF mahnt: „Die Zinslast für die Staatsverschuldung der Schwellenländer steigt weiter an – trotz immer noch niedriger Kreditkosten und geringerer Haushaltsdefizite.“