Selbstständige sorgen sich um Aufträge
Selbstständige sorgen sich um Aufträge
ba Frankfurt
Die Selbstständigen in Deutschland sind zwar etwas weniger pessimistisch, machen sich aber weiter große Sorgen um ihren Auftragsbestand. Dieser schmilzt weiter ab, wie die monatliche Ifo-Umfrage ergab. Der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige kletterte im Februar auf minus 14,6 Punkte, nach minus 22,6 Zähler im Januar. „Von Optimismus sind die Selbständigen noch weit entfernt“, erklärte dazu Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Trotz schwieriger Auftragslage kämen insgesamt viele Selbständige nicht um Preiserhöhungen herum, um ihre Kosten zu decken.
Herausfordernd, so erklärten die Münchener Wirtschaftsforscher, sei weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung im Einzelhandel. "Viele Unternehmen meldeten Umsatzrückgänge und die Lagerbestände nahmen im Februar zu." Nachdem die nur langsam rückläufige Inflation an der Kaufkraft der Verbraucher zehrt, ist das Konsumklima anhaltend trübe und die Verbraucher halten sich – vor allem mit größeren –Anschaffungen zurück. Im Januar hatten die Einzelhändler 0,4% weniger umgesetzt als im Dezember. Ökonomen wie etwa Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank sehen den Einzelhandel weiter auf Krisenkurs. Der Einzelhandelsverband HDE warnt daher auch, dass in diesem Jahr „nochmals 5.000 Geschäfte ihre Türen für immer schließen“ könnten. Nach der HDE-Prognose dürften in den Jahren 2020 bis Ende 2024 insgesamt 46.000 Geschäfte aufgegeben haben.
Positive Entwicklungen macht das Ifo Institut in der Beratungsbranche aus, also der Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung sowie Unternehmensberatung). „In diesen schwierigen Zeiten sind Sanierungsberatung, Organisations- und Prozessberatung gefragt“, erklärte Demmelhuber.