Sicherheitenliste der EZB kurbelt Investitionen an
Sicherheitenliste
der EZB kurbelt Investitionen an
mpi Frankfurt
Die von der EZB eingeführte einheitliche Sicherheitenliste für Banken verstärkt die Kreditvergabe, hilft auf dem Weg zur europäischen Finanzintegration aber nur wenig. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch vorgestellte Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. 2007 führte die EZB diese Liste mit Vermögenswerten ein, die Banken als Sicherheiten verpfänden können. Dazu gehören auch grenzüberschreitende Bankkredite. Bis 2006 bestimmten noch die jeweiligen nationalen Notenbanken für die Banken in den Euroländern, welche Vermögenswerte für Sicherheiten zugelassen sind.
Die von der Vereinheitlichung der Sicherheitsliste betroffenen Banken haben gemäß der DIW-Untersuchung seitdem ihre Kreditvergabe ausgeweitet und sind insgesamt auch risikobereiter geworden. Ihre Unternehmenskunden wiederum haben dies laut den Wirtschaftsforschern genutzt, um ihre mit Fremdkapital finanzierten Investitionen zu erhöhen. Der positive Effekt der EZB-Maßnahme auf die Kreditvergabe beschränkt sich jedoch im Wesentlichen auf das Inland.
Nur Konsortialkredite profitieren
Die grenzüberschreitende Kreditvergabe profitiert lediglich bei Konsortialkrediten, bei denen meistens mindestens einer der Banken im Inland sitzt. „Somit hat der Sicherheitenrahmen nur beschränkt zur Finanzmarktintegration beigetragen“, schlussfolgert der DIW. „Die Ergebnisse legen nahe, dass stattdessen starke reale Hindernisse für die grenzüberschreitende Kreditvergabe, wie kulturelle und sprachliche Unterschiede und Unterschiede im Unternehmensinsolvenzrecht, bestehen.“