Im DatenraumElektroindustrie

Spiegelbild der deutschen Wirtschaft

Die Autoindustrie ist längst nicht die einzige Branche mit Problemen. Die Produktion in der Elektro- und Digitalindustrie ist 2024 um fast 10% eingebrochen. Und der Blick nach vorn macht wenig Mut.

Spiegelbild der deutschen Wirtschaft

Elektroindustrie

Spiegelbild der deutschen Wirtschaft

scd Frankfurt

Die Krise der deutschen Automobilindustrie wird von manchem Kritiker gerne als hausgemacht bezeichnet. Die Elektrifizierung sei verschlafen worden, in der Software hinke man hinterher, die günstigen E-Modelle fehlten bislang. Deshalb sei die Branche international nicht wettbewerbsfähig. Ein Blick auf die Entwicklung der Elektroindustrie zeigt indes, dass es sich mehr um eine Standortkrise als eine Branchenkrise handelt. Denn die Produkte vieler Unternehmen, die im Zentralverband der deutschen Elektro- und Digitalindustrie gebündelt sind, erfreuen sich global einer großen Nachfrage. Derweil fällt die Bedeutung der hiesigen Branchenvertreter immer weiter ab – und das nicht erst seit der Krieg Russlands gegen die Ukraine die Energiepreise temporär getrieben hat.

Rückgänge allerorten

So hat nicht nur China Deutschland exportseitig in den vergangenen Jahren dramatisch abgehängt. Auch die USA, die sich Anfang der 2000er-Jahre noch deutlich schlechter als Deutschland entwickelt hatten, konnten ihre Ausfuhren zuletzt kräftiger steigern. 2024 waren sie hierzulande sogar rückläufig. Die Produktion legte weltweit schon in den vergangenen Jahren deutlich dynamischer zu, ist hierzulande zuletzt aber sogar um fast 10% geschrumpft. Und auch 2025 rechnet der Branchenverband ZVEI mit einem weiteren Rückgang. Der Anteil an der globalen Produktion, der auf dem Höhepunkt vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten bei fast 6% lag, ist unter 3% gerutscht. "Die Branche verbüßte Rückgänge bei allen relevanten Kennzahlen“, fasste ZVEI-Präsident Gunther Kegel die desolate Lage anlässlich der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Verbands zusammen.

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