Tokios Inflation springt auf 40-Jahres-Hoch
Bloomberg/Reuters Frankfurt
Die Verbraucherpreise in Tokio sind im November so schnell gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die japanische Regierung veröffentlichte am Freitag Daten, wonach der Tokioter Kernverbraucherpreiseindex (VPI) um 3,6% stieg und damit die mittlere Marktprognose von Ökonomen von 3,5% übertrag. Im Oktober hatten die Preise um 3,5% zugelegt. Die Kerninflation der Verbraucher in Tokio blieb im November sechs Monate in Folge über dem Zielwert von 2% der Bank of Japan (BoJ).
Dies gilt als Zeichen dafür, dass die steigenden Rohstoffkosten die Preise für eine breite Palette von Gütern des täglichen Bedarfs kontinuierlich in die Höhe treiben. Die BoJ hält die Zinssätze weiterhin extrem niedrig.
Die anhaltende Beschleunigung der Kerninflation stellt die Ansicht des Gouverneurs der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, in Frage, dass die derzeitige kostentreibende Inflation nur vorübergehend ist und dass weitere Anreize erforderlich sind, um ein nachhaltiges Preiswachstum zu gewährleisten.
Da der Anstieg der Energiekosten mit dem Inkrafttreten der staatlichen Subventionen in den kommenden Monaten wahrscheinlich nachlassen wird, stimmen die Wirtschaftsexperten weitgehend mit Kuroda überein, dass sich die Inflation in Japan abschwächen wird, auch wenn die Meinungen über das Ausmaß auseinandergehen. Das bedeutet, dass die BoJ für den Rest von Kurodas Amtszeit wahrscheinlich an ihren niedrigsten Zinssätzen festhalten wird. Die Marktspekulationen konzentrieren sich weitgehend darauf, was nach der Verabschiedung des Gouverneurs im April geschehen wird.