Trump lobt deutschen Wahlausgang und sich selbst
Trump lobt deutschen Wahlausgang und sich selbst
Präsident betrachtet Vorpreschen der AfD als eigenen Erfolg
det Washington
In den USA sind die Reaktionen auf den Ausgang der deutschen Wahl durchwachsen. Unterdessen wollte es sich das Weiße Haus nicht nehmen lassen, das Ergebnis als Erfolg des Populismus der Marke Donald Trump zu feiern. Der Präsident sonnte sich im Ergebnis der Bundestagswahl. „Dies ist ein großer Tag für Deutschland“, schrieb er auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.
„Ähnlich wie die USA“ sei das deutsche Volk „einer Politik ohne gesunden Menschenverstand − speziell in Bezug auf Migration und Energie − überdrüssig geworden“, meinte der Präsident. Auch schlug er einen Bogen zu den USA und nahm den Erfolg sowohl der AfD als auch der siegreichen CDU für sich in Anspruch. „Es ist auch ein großer Tag für die USA, und zwar unter der Führung eines Herren namens Donald Trump. Es werden viele weitere Siege folgen!“
Lob für „deutsche Unabhängigkeit“
Neben Trump meldete sich auch Elon Musk, der von Trump ernannte Direktor des „Department of Government Efficiency“ (DOGE), zu Wort. Musk hatte am Wahlabend auf seiner Plattform „X“ geschrieben „AfD!“, gefolgt von einer Serie deutscher Flaggen. Der Unternehmer hatte schon während des Wahlkampfs Wellen geschlagen. Unter anderem hatte er auf X ein Interview mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel geführt. Auch hatte sich der Milliardär bei einer Wahlveranstaltung live dazugeschaltet und gemeint, dass „nur die AfD Deutschland retten kann“.
Experten reagierten unterschiedlich auf die Wahl. John Emerson, der frühere US-Botschafter in Berlin, bezeichnete das Wahlergebnis als „sehr gute Nachricht für Deutschland“. Emerson erklärte, dass Merz am Sonntagabend in seiner Rede „faktisch die deutsche Unabhängigkeit Deutschlands von den USA erklärt hat“. Liana Fix, Europa-Expertin bei dem Council on Foreign Relations, warnte vor Fragmentierung als Folge des Aufstiegs der AfD. Die Partei „kann sich als Alternative zu den herkömmlichen Parteien verkaufen, hat aber inhaltlich dafür praktisch nichts vorzuweisen“.