UN wegen Zöllen besorgt um Entwicklungsländer
UN wegen Zöllen besorgt um Entwicklungsländer
mpi Frankfurt
Die UN-Agentur für Handel und Entwicklung (UNCTAD) fordert die USA dazu auf, bei den sogenannten reziproken Zöllen die Entwicklungsländer auszunehmen. In einem am Montag von der Organisation vorgestellten Bericht lautet das Fazit zu den Zöllen, dass diese in vielen Fällen das US-Handelsdefizit mit den Entwicklungsländern nicht signifikant senken würden und auch kaum Einnahmen für die Vereinigten Staaten einbrächten. Gleichzeitig würden die Zölle jedoch die ohnehin schon wirtschaftlich schwachen Länder noch ärmer machen.
Bis auf für China hat US-Präsident Donald Trump die reziproken Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen auf 10% gesenkt. Ohne eine Verhandlungslösung in diesem Zeitraum würden die Sätze dann wieder auf die am 2. April genannten Werte steigen. Aufgrund der Berechnungsweise der Zölle, die Ökonomen einstimmig als unsinnig kritisieren, gehören einige Entwicklungsländer zu den Staaten, gegen die US-Präsident Donald Trump die höchsten Sätze verhängt hat. Dies liegt daran, dass bei der Berechnung der Handelsüberschuss mit den USA durch die Gesamtexporte in die Staaten dividiert wird.
Zölle für Halbleiter
Entwicklungsländer importieren kaum etwas aus den USA, da die US-Güter zu teuer sind für diese Volkswirtschaften. Dadurch fällt das Handelsdefizit der USA häufig groß aus, wenn die Länder einiges in die Vereinigten Staaten exportieren – etwa Rohstoffe.
Am Wochenende kündigte der US-Präsident bereits weitere Zölle an, die in dieser Woche bekannt gegeben werden sollen. So sollen Zölle für Halbleiter kommen. Von dieser Maßnahme wären Entwicklungsländer weniger betroffen.