Ungarns Zentralbank stemmt sich mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung gegen die hohe Inflation. Den Leitzins hoben die Forint-Hüter um einen vollen Punkt auf 10,75% an. Damit liegt der Schlüsselzins erstmals seit Ende 2008 im zweistelligen Bereich. Die Währungshüter in Budapest begründeten ihren kräftigen Schritt mit verstärkten Inflationsrisiken. Sie wollen auch künftig „entschlossen“ dagegen vorgehen, was als Signal für weitere Zinserhöhungen gilt.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten gehen davon aus, dass sich die Inflation in dem EU-Land dieses Jahr bei 12,2% einpendeln und sie 2023 nur knapp unter die 10-Prozent-Marke fallen wird. Die Notenbank strebt eine Rate von 2 bis 4% an. Sie geht davon aus, dass die Teuerung Ende nächsten Jahres in den von ihr tolerierten Bereich zurückkehren wird.