US-Arbeitsmarkt legt wieder leicht zu
US-Arbeitsmarkt legt wieder leicht zu
Breit angelegtes Stellenwachstum übertrifft Erwartungen – Stetige Lohnsteigerungen
det Washington
Nach fünf Monaten schwachen Wachstums hat sich der US-Jobmarkt im September wieder erholt. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, entstanden im Privatsektor 143.000 neue Stellen. Erwartet hatten Analysten im Schnitt einen Wert von etwa 120.000. Getrieben wurde das Stellenwachstum von Dienstleistungsunternehmen.
Stetige, moderate Lohnerhöhungen
Gleichwohl konstatierte ADP zum ersten Mal seit April ein leichtes Plus von 2.000 mehr Neueinstellungen im verarbeitenden Gewerbe. Mit Blick auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbank ist die stetige Lohnentwicklung von Bedeutung. Diese deutet auf Stabilität hin, lässt aber keine inflationären Tendenzen erkennen. Damit dürfte der Weg frei sein für weitere Zinssenkungen in diesem und im folgenden Jahr.
Als Stütze erwies sich abermals das Gast- und Freizeitgewerbe. Dort fanden 34.000 Personen einen Arbeitsplatz. Weitere 24.000 Jobs wurden im Gesundheits- und Bildungswesen und 20.000 bei Fachdienstleistern geschaffen. Lediglich bei Informationsdienstleistern stellte der Bericht ein Minus fest. Dort strichen Firmen 10.000 Jobs. Für eine angenehme Überraschung sorgte die Industrie mit 42.000 Neueinstellungen.
Gehaltsplus liegt über der Inflationsrate
Bei Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsplatz behielten, stiegen die Löhne und Gehälter auf Jahressicht um 4,7%. Der Wert liegt zwar über der an den Verbraucherpreisen gemessenen Inflationsrate, fiel aber trotzdem niedriger aus als in vorangegangenen Monaten. „Stärkere Lohnsteigerungen waren im September keine Voraussetzung für stärkeres Stellenwachstum“, sagte ADP-Chefökonomin Nela Richardson. Sie stellte fest, dass Arbeitnehmer, die den Job wechselten, sich über größere Steigerungen freuen konnten. Gleichwohl war der Abstand gegenüber Lohnerhöhungen bei Personen, die an ihrem Arbeitsplatz festhielten, der geringste seit acht Monaten.
Gespannt warten die Märkte nun auf den Bericht des Bureau of Labor Statistics (BLS). Ökonomen rechnen mit etwa 130.000 Neueinstellungen und einer kaum veränderten Arbeitslosenquote, die im August bei 4,2% gelegen hatte. Die niedrigere Inflation erlaubt er der Fed, sich auf die zweite Komponente ihres Mandats zu konzentrieren, die Vollbeschäftigung. Da sich der Jobmarkt trotz der Verstetigung im September zuletzt abgeschwächt hatte, erwarten Analysten zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr. Die Währungshüter selbst rechnen nach der kräftigen Zinssenkung vom September bis zum Jahresende mit Lockerungen um weitere 50 Basispunkte.