US-Dienstleister halten Stimmung hoch
ba Frankfurt
Die US-Industrie hat im Oktober zwar mehr Neuaufträge eingesammelt als erwartet, im November hat sich die Stimmung allerdings eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex der Dienstleister ist hingegen gestiegen. Für Großbritannien jedoch ergeben die Einkaufsmanagerumfrage ebenso wie die gesenkte Wachstumsprognose des Verbands der britischen Industrie (CBI) ein eher trübes Bild.
Die Stimmung der US-Dienstleister kletterte gemessen am Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) im November um 2,1 auf 56,5 Punkte. Ökonomen hatten mit einem Minus auf 53,5 Punkte gerechnet, nachdem das Barometer im Oktober noch mit 54,4 Zählern auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen war. Der Dienstleistungssektor hielt sich im Vergleich zur Industrie – hier fiel der Indikator auf 49,0 Punkte – „also noch sehr gut“, kommentierte Nord/LB-Ökonom Bernd Krampen. Werte oberhalb der neutralen Marke von 50 Zählern signalisieren wirtschaftliche Expansion. Laut US-Handelsministerium war der Auftragseingang der US-Industrie aber im Oktober noch um 1,0% gestiegen – Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,7% gerechnet. Ohne Transportgüter betrug der Zuwachs 0,8%, die Bestellungen langlebiger Güter stiegen um 1,1%.
Die Unterindikatoren des Einkaufsmanagerindex der Dienstleister für Geschäftsaktivität und Beschäftigung legten zu, während das Barometer für neue Aufträge nachgab. Die Preiskomponente blieb nahezu unverändert. Ökonomen von Oxford Economics erwarten, dass „ISM-Werte wie dieser und der starke Beschäftigungsbericht für November die Fed in ihrer Entschlossenheit bestärken, die Zinsen zu erhöhen“. Mit 46,2 Punkten im November nach 47,8 im Vormonat signalisiert der von S&P Global erhobene PMI allerdings schrumpfende Aktivitäten für den Dienstleistungssektor.
In Großbritannien stagnierte die Unternehmensstimmung im November. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global verharrte bei 48,2 Punkten. Die Erstschätzung hatte noch einen Stand von 48,3 Punkten ergeben. Noch niedriger hatte der Indikator zuletzt vor knapp zwei Jahren notiert. Die Rezession, in die Großbritannien gerutscht sei, wird einer Prognose des Verbands der britischen Industrie (CBI) zufolge bis Ende 2023 andauern. Statt eines Wirtschaftswachstums von 1% erwartet der Verband für das kommende Jahr nun ein Minus von 0,4%.