US-Erzeugerpreise signalisieren andauernden Inflationsdruck
US-Erzeugerpreise signalisieren andauernden Inflationsdruck
Dienstleistungen treiben den Preisanstieg
det Washington
Nach dem überraschend starken Anstieg der US-Verbraucherpreise haben die Preise auf Produzentenebene der Notenbank ein weiteres Argument geliefert, um die erwartete Zinswende aufzuschieben. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, stiegen die Erzeugerpreise im Januar um 0,3% zum Vormonat und gegenüber dem Vorjahr um 0,9%. Vorausgesagt hatten Ökonomen Werte von 0,1% und 0,7%. Im Dezember hatte das BLS ein Minus von 0,1% ermittelt. Die Kernrate, die neben Energie und Lebensmitteln auch Handelsleistungen ausklammert, wies mit einer Zunahme um 0,6% den stärksten Anstieg seit Januar 2023 aus. Auf Jahressicht zog sie um 2,6% an.
Der andauernde Inflationsdruck ließ sich abermals auf Dienstleistungen zurückführen, die sich um 0,6% verteuerten. Waren waren hingegen um 0,2% billiger als im Dezember. Zuvor hatte das BLS einen relativ kräftigen Anstieg der Verbraucherpreise gemeldet, die im Januar um 3,1% und an der Kernrate gemessen um 3,9% zulegten. Die Aufmerksamkeit der Fed wird nun ihrem bevorzugten Inflationsmaß, nämlich dem PCE-Preisindex gelten, der am 29. Februar veröffentlicht wird. Ohnedies gilt aber als sicher, dass eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) im März vom Tisch ist und mit der Zinswende frühestens im Mai zu rechnen ist.
Unterdessen hat sich die Stimmung unter US-Verbrauchern im Februar weiter aufgehellt. Der einschlägige Index der University of Michigan stieg um 0,8% zum Vormonat und auf Jahressicht um 19,0% auf 79,6 Punkte. Demnach rechnen Konsumenten mit einem weiteren Rückgang der Inflation und einem weiter starken Arbeitsmarkt. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr lagen bei 3,0% und langfristig bei 2,9%.