US-Immobilienmarkt

US-Häuserpreise legen kräftig zu

Die US-Häuserpreise sind im Februar teilweise um mehr als 20% gestiegen. Der Anstieg der Hypothekenzinsen könnte die Nachfrage drosseln und somit den Preisanstieg bremsen, meinen Experten.

US-Häuserpreise legen kräftig zu

det Washington

Der Preisauftrieb am US-Häusermarkt hat sich im Februar weiter verstärkt. Gleichwohl könnte der Immobilienmarkt als Folge des Kurswechsels in der Geldpolitik bald an Schwung verlieren, warnen Experten. Wie aus dem „S&P CoreLogic Case-Shiller“-Index für Februar hervorgeht, stiegen die Eigenheimpreise im Vorjahresvergleich auf nationaler Ebene um 19,8% und in den 20 größten Ballungszentren um 20,2%.

Der Häuserpreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA) legte ebenfalls kräftig zu. Für Februar wurde ein Plus von 2,1% und auf Jahressicht um 19,4% gemessen. „Der Preisauftrieb hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt“, stellte Will Doerner, Ökonom bei der FHFA, fest. Doerner begründete dies mit der relativ geringen Zahl an Immobilien, die zum Verkauf angeboten wurden.

Wie Craig Lazzara, geschäftsführender Direktor bei S&P Dow Jones Indices, sagte, werde „die rapide Veränderung im gesamtwirtschaftlichen Umfeld diese außergewöhnlichen Preissteigerungen voraussichtlich nicht viel länger stützen können“. Lazzara verwies auf den Umstand, dass die Wiederaufnahme der Wirtschaftsaktivität nach dem Ende der Corona-Lockdowns die Inflation angetrieben habe. Außerdem könnte demnächst ein Anstieg der Hypothekenzinsen zur Last für den Häusermarkt werden. Den jüngsten Preisanstieg begründete er damit, dass Käufer bei der geringen Zahl an verfügbaren Immobilien konkurrierende Angebote gemacht hätten, um dem Zinsanstieg zuvorzukommen.

Dass die Zinsentwicklung bereits Wirkung zeigt, beweisen die Verkäufe neuer Eigenheime im März. Laut Handelsministerium gingen diese saisonbereinigt und auf Jahressicht um 8,6% auf 763000 Einheiten zurück. Im Februar war ein Minus von 1,2% gemessen worden. Das Handelsressort meldete für März außerdem einen Anstieg der Auftragseingänge für langlebige Güter um 0,8%. Ohne Berücksichtigung von Transportgütern kletterten die Neuaufträge um 1,1% und ohne den Rüstungssektor um 1,2%.

Optimistische Verbraucher

Unterdessen bleiben US-Verbraucher ungeachtet der hohen Inflation und der geopolitischen Unruhen weiter recht optimistisch. Zwar gab der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board im April um 0,3 Zähler auf 107,3 Punkte nach. Wie Conference-Board-Ökonomin Lynn Franco betonte, verharre die Gegenwartskomponente weiter auf hohem Niveau. Auch schätzen Konsumenten die Zukunftsaussichten ungeachtet der hohen Benzinpreise und des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weiter recht positiv ein. Dennoch stellten der Krieg und die Inflation weiter Abwärtsrisiken dar, sagte Franco.