US-Handelsdefizit wächst weiter

Auftragseingänge langlebiger Güter steigen - Schwebende Hausverkäufe sinken

US-Handelsdefizit wächst weiter

det Washington – Der leichte Anstieg des Handelsdefizits könnte US-Präsident Donald Trump in dem Vorsatz bestärken, seinen protektionistischen Kurs fortzusetzen und womöglich mit Importzöllen die geplante Steuerreform zu finanzieren. Wie das Census Bureau des US-Handelsministeriums berichtete, stieg der Fehlbetrag im Warenhandel im März um 0,9 Mrd. auf 64,8 Mrd. Dollar. Das Defizit lag damit knapp unter den Markterwartungen. Der Vormonatswert wurde auf 63,9 Mrd. von 64,8 Mrd. Dollar nach unten korrigiert. Die Ausfuhren gingen im Vergleich zu Februar um 1,7 % zurück, vor allem wegen schwächerer Verkaufszahlen bei Konsumgütern und Autos. Auch sanken die US-Ölexporte. Die Einfuhren gingen im Monatsvergleich um 0,7 % zurück. Vor allem die Nachfrage bei Verbrauchs- und Investitionsgütern schwächelte.Die vom Census Bureau ebenfalls gestern veröffentlichten Auftragseingänge für langlebige Güter kletterten im März um 0,7 % gegenüber dem Vormonat und im Jahresvergleich um 5,8 %. Ursächlich war der sprunghafte Anstieg der Verkäufe von Zivilflugzeugen. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Transportkomponente sanken die Bestellungen gegenüber Februar um 0,2 %, während die Jahresrate bei + 4,6 % lag.Die Lagerbestände im Einzelhandel wuchsen laut Census Bureau im März um 0,4 %. Ökonomen glauben, dass dem Lageraufbau geringere Einzelhandelsumsätze zugrundeliegen könnten. Bei Großhandelsunternehmen nahmen die Bestände im Vormonat um 0,1 % ab. Gleichwohl dürften die Lagerbestände im Einzel- und Großhandel zusammengenommen positiv auf das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal durchschlagen, die das Handelsministerium am Freitag veröffentlichen wird. Erwartet wird eine Zunahme des saisonbereinigten, annualisierten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur 1,1 % nach einem Plus von 2,1 % im Schlussquartal 2016.Dass sich die Erholung am US-Arbeitsmarkt weiter fortsetzt, unterstreicht die Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Zwar stiegen diese in der Vorwoche um 14 000 auf 257 000. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt gab aber auf 242 250 nach. Etwas schwächer fiel der Index der schwebenden Eigenheimverkäufe der Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) aus, der im März wegen des geringen Bestands zum Verkauf angebotener Immobilien um 0,8 % auf 111,4 Punkte nachgab.