US-Industrie weitet die Produktion aus
US-Industrie weitet die Produktion aus
Fertigung von Konsumgütern stützt den Sektor – Einzelhandelsumsätze steigen
det Washington
US-Industrieunternehmen haben im Dezember ihre Produktion leicht hochgefahren und ein weiteres Signal dafür geliefert, dass für die Wirtschaft eine weiche Landung wahrscheinlicher ist als das Abgleiten in eine Rezession. Wie die Notenbank berichtete, stieg die Fertigung in der Industrie um 0,1% und auf Jahressicht um 1,0%. Erwartet hatten Bankvolkswirte im Vergleich zu November einen unveränderten Wert. Mit Blick auf die Inflation ist die weiterhin niedrige Kapazitätsauslastung von Relevanz, die unverändert 78,6% betrug und um 1,1 Prozentpunkte unter dem langfristigen Durchschnittswert liegt. Geringere Auslastung hat zur Folge, dass Unternehmen ihre Produktion ohne einen starken Kostenanstieg ausweiten können.
Im verarbeitenden Gewerbe ermittelte die Fed eine Zunahme um 0,1% und auf Jahressicht um 1,2%. Getrieben wurde die Produktion von Konsumgütern, bei denen ein Plus von 0,6% festgestellt wurde.
Die Fertigung von langlebigen Gütern schrumpfte hingegen um 0,4%. Ohne Berücksichtigung von Autos und Autoteilen produzierten Industrieunternehmen 0,1% weniger als im Vormonat. Beim Bergbau wurde eine Zunahme um 0,9% gemessen, während der Output der Versorgungsunternehmen um 1,0% nachgab.
Geringerer Inflationsdruck
Unterdessen deuten die Einfuhrpreise auf nachlassenden Inflationsdruck hin. Laut Arbeitsministerium waren die Importpreise im Dezember unverändert. In den beiden vorangegangen Monaten waren die Preise gesunken. Gegenüber dem Vorjahr verbilligten sich die Einfuhren um 1,6%. Auf Jahressicht sind die Importpreise zuletzt im Januar 2023 gestiegen. Der Abwärtstrend machte sich vor allem bei Energieprodukten bemerkbar. Treibstoffe verbilligten sich um 0,3%, dies nach Rückgängen von 6,4% im November und 3,9% im Oktober. Die Ölpreise gaben so deutlich nach, dass diese die Verteuerung bei Erdgas überkompensieren konnten.
Ein positives Konjunktursignal ging auch vom Einzelhandel aus, dessen Umsätze im Dezember überraschend stark zulegten. Nach Angaben des Handelsministeriums kletterten die saisonbereinigten Verkaufserlöse um 0,6% und im Vorjahresvergleich um 5,6%. Erwartet hatten Ökonomen gegenüber November ein Plus von 0,4%.
Da die Zahlen nicht inflationsbereinigt sind, signalisieren diese, dass die Konsumfreude ungeachtet der hohen Preise zugenommen hat. „Die robusten Zahlen deuten darauf hin, dass sich das Wachstum des realen Konsums im Dezember beschleunigt hat“, meinte Bantleon-Ökonom Andreas Busch. Gestützt wurde die Branche von Warenhäusern, Bekleidungsgeschäften, Autohändlern und dem E-Commerce. Rückgänge wurden unter anderem bei Tankstellen und im Möbelhandel gemessen.