PCE-Preisindex

US-Inflation legt wieder zu

Der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, ist im Februar leicht gestiegen. Damit ist so gut wie sicher, dass die nächste Zinssenkung noch einige Zeit auf sich warten lassen wird.

US-Inflation legt wieder zu

det Washington

In den USA hat die Teuerung im Februar wieder etwas zugenommen. Dies hat Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Notenbank ihre Zinspause mindestens bis Juni fortsetzen wird. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des Handelsministeriums berichtete, stieg der PCE-Preisindex gegenüber dem Vormonat um 0,3% und auf Jahressicht um 2,5%. Beide Werte entsprachen den Markterwartungen. Etwas stärkeren Inflationsdruck spiegelte aber die Kernrate wider, die schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert. Die Kernrate kletterte um 0,4% und gegenüber dem Vorjahr um 2,8%. Beide Zahlen lagen um 0,1 Prozentpunkte über den Prognosen befragter Bankvolkswirte.

Die Warenpreise stiegen verglichen mit Januar um 0,2% , während sich Dienstleistungen um 0,4% verteuerten. Für eine positive Überraschung sorgten die Privateinkommen, die auf Monatssicht um 0,8% zulegten und somit die Markterwartungen verdoppelten. Trotz der höheren Bezüge blieb hingegen der Privatkonsum hinter den Voraussagen der meisten Ökonomen zurück. Die Konsumausgaben legten nur um 0,4% zu.    

Inflationsziel in weiter Ferne

Die Kernrate des PCE-Deflators ist das bevorzugte Inflationsmaß der Notenbank. Dieser spiegelt nämlich den Preisanstieg bei tatsächlich erworbenen Waren und Dienstleistungen wider. Der im Februar gemessene Anstieg um 2,8% entspricht exakt dem Wert, den der Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed zum Jahresende erwartet. Dies war aus den neuen Prognosen hervorgegangen, die das FOMC nach seiner letzten Sitzung veröffentlicht hatte. Gleichwohl ist die Jahresrate von geringfügigen Schwankungen abgesehen während der vergangenen 12 Monate nur um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen.

Auch unterstreicht die Zahl, dass bis zur Erreichung des Inflationsziels von 2,0% noch ein weiter Weg zurückzulegen ist. Folglich signalisierte das FedWatch Tool der CME Group nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten, dass eine Zinssenkung im Mai praktisch ausgeschlossen ist. Vor der Publikation des PCE-Deflators hatte die Möglichkeit, dass das FOMC den Leitzins um 25 Basispunkte senkt, noch bei etwa 40% gelegen.

Zinssenkungen frühestens im Juni

Die CME Group sieht nun eine Chance von etwa 63%, dass die Notenbank bei der Sitzung im Juni die Zielzone für den Tagesgeldsatz auf 4,0 bis 4,25% heruntersetzen wird. Auch diese Zahl wird noch Schwankungen unterliegen. Dazu könnten insbesondere die ungewissen Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzölle beitragen.   

Unterdessen hat sich die Stimmung unter Verbrauchern im März weiter eingetrübt. Der einschlägige Index der University of Michigan rutschte gegenüber dem Vormonat um 11,9% auf 57,0 Punkte. Es handelte sich dabei um den dritten Rückgang in Folge. Auf Jahressicht gab der Index um 28,2% nach. Wie Joanne Hsu, Ökonomin an der University of Michigan, feststellte, „verzeichnete die Erwartungskomponente gegenüber Februar einen steilen Absturz um 18%“. Seit November sind die Erwartungen um 30% gesunken.

Pessimismus weit verbreitet

Der wachsende Pessimismus bezog sich auf sämtliche Unterindikatoren. So schätzen Konsumenten das wirtschaftliche Umfeld, die Entwicklung ihrer privaten Finanzen, die Lage am Arbeitsmarkt und die Inflation schlechter ein als zuvor. Zwei Drittel der befragten Verbraucher rechnen im kommenden Jahr mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate. Das ist der höchste Wert seit 2009. Die Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate sprangen von 4,3% auf 5,0%. Als entscheidenden Grund für die hohe Unsicherheit gaben Haushalte die unberechenbaren Folgen der Politik in Washington an.

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