Das vom US-Senat gebilligte Klimapaket könnte Experten zufolge die Inflation drücken und zum Abbau des Haushaltsdefizits beitragen. „Wir glauben, dass dieses Gesetz Auswirkungen auf die Inflation haben wird, weil es die Produktivität steigert“, sagte Madhavi Bokil, Senior Vice President bei der Ratingagentur Moody’s Investors Service, der Nachrichtenagentur Reuters. Zu erwarten sei aber nicht, dass die Produktivitätssteigerungen sofort zu Buche schlagen, sondern dass sich diese in zwei bis drei Jahren auf die Inflation auswirken.

Charles Seville, Senior Director und Co-Leiter des Amerikageschäfts bei der Ratingagentur Fitch, meint hingegen, dass „die Auswirkungen auf die Inflation relativ gering sein werden“ und sich mittel- bis langfristig bemerkbar machen würden. Positive Folgen für die Staatsverschuldung sieht die unabhängige Haushaltsbehörde Congressional Budget Office (CBO). In einer ersten Analyse des „Inflation Reduction Act“ kommt das CBO zu dem Schluss, dass das Gesetzeswerk die Neuverschuldung in dem Zeitraum 2022 bis 2031 um 102 Mrd. Dollar senken werde. Gleichwohl betont die Behörde, dass die Schätzungen derzeit überprüft würden und gegebenenfalls aktualisiert werden müssten.

Unterdessen deutet die Entwicklung der Arbeitskosten auf andauernden Inflationsdruck hin. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, sind im zweiten Quartal die saisonbereinigten, annualisierten Lohnstückkosten ohne Berücksichtigung der Landwirtschaft um 10,8% gestiegen. Der Produktionsrückgang um 2,1%, gepaart mit dem Anstieg der geleisteten Arbeitsstunden um 2,6%, drückt die Produktivität um 4,6%.