US-Konjunktur

US-Konjunktur zeigt sich robust

Die US-Konjunktur zeigt sich robust: Zwar hat die hohe Inflation die Stimmung unter US-Verbrauchern im November auf den tiefsten Stand seit 10 Jahren gedrückt. Die kräftige Erholung am Arbeitsmarkt setzt sich aber fort, Haushalte verdienen mehr und schrauben ihre Konsumausgaben hoch.

US-Konjunktur zeigt sich robust

det Washington

Die steigende Inflation hat zwar die Stimmung unter US-Verbrauchern gedrückt – spendabel zeigen sie sich aber dennoch. Da sich zudem der Jobmarkt weiter erholt, steigt nach Ansicht von Analysten die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank 2022 mehrmals an der Zinsschraube drehen wird. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des US-Handelsministeriums berichtete, legte der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, im Oktober im Vorjahresvergleich um 5,0% und an der Kernrate gemessen, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, um 4,1% zu. Beide Zahlen stellen einen Anstieg gegenüber September dar und liegen deutlich oberhalb des Inflationsziels der Fed von 2,0%. Ökonomen hatten dies so erwartet.

Wie aus dem Fed Watch Tool der CME Group hervorgeht, liegt mittlerweile die Wahrscheinlichkeit, dass der Offenmarktausschuss 2022 drei Zinserhöhungen beschließen wird, bei über 60%. Zudem hat die hohe Inflation die Verbraucherstimmung auf den tiefsten Stand der vergangenen Dekade gedrückt. Der entsprechende Index der University of Michigan rutschte im November um 6,0% auf 67,4 Punkte ab. Als Hauptgrund wurde „eskalierende Inflation und das Fehlen politischer Gegenmaßnahmen“ genannt.

Zuversichtlich stimmt hingegen der vom BEA gemeldete Anstieg der Privateinkommen und der Konsumausgaben. Die Einkommen, die zuvor um 1,0% geschrumpft waren, legten im Oktober um 0,5% zu. Zudem schraubten Verbraucher ihre Ausgaben nach einem Plus von 0,6% im September um 1,3% hoch. Außerdem ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal kräftiger gestiegen als zunächst gemeldet. So wurde für das dritte Quartal eine annualisierte Wachstumsrate von 2,1% anstelle der zunächst geschätzten 2,0% berichtet. Im Vergleich zur Erstschätzung stiegen die Konsumausgaben und die privaten Lagerinvestitionen etwas dynamischer. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 6,7% geklettert.

Für eine positive Überraschung sorgte das US-Arbeitsministerium, das für die vergangenen Woche nur 199000 Erstanträge auf Arbeitslosengeld meldete, ein Rückgang um 71000 und die niedrigste Zahl seit 52 Jahren. Die Markterwartungen hatten bei etwa 264000 gelegen.

Völlig unerwartet wurde ein starker Rückgang des Handelsdefizits gemessen. Demnach gab der Fehlbetrag im Warenhandel im Oktober um 14,6% auf 82,9 Mrd. Dollar nach. Die Auftragseingänge für langlebige Güter schrumpften im Oktober um 0,5% auf 260,1 Mrd. Dollar, während die Verkäufe neuer Eigenheime um 0,4% stiegen.