US-Verbraucher werden optimistischer
det Washington
Trotz der hohen Inflation und des Kriegs in der Ukraine hat sich die Stimmung unter US-Verbrauchern im April wieder aufgehellt. Der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan legte gegenüber dem Vormonat um 10,6% zu und erreichte 65,7 Punkte. Erwartet hatten Ökonomen einen Wert um die 59 Zähler. Nach Angaben von Richard Curtin, dem für die Umfrage zuständigen Ökonomen, ließ sich der Anstieg fast ausschließlich auf die Zukunftskomponente zurückführen.
Für Optimismus sorgt demnach insbesondere der starke Arbeitsmarkt. Auch rechnen Verbraucher im kommenden Jahr nur mit einem marginalen Anstieg der Energiepreise. Gründe dafür sieht Curtin in dem leichten Preisrückgang gegenüber März und der Entscheidung von Präsident Joe Biden, über einen Zeitraum von 180 Tagen eine Million Barrel Öl pro Tag aus der strategischen Reserve freizugeben.
Wie robust der Arbeitsmarkt ist, zeigten indes die Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Diese zogen vergangene Woche zwar rum 18000 an und erreichten 185000, meldete das Arbeitsministerium. Damit bewegen sie sich aber auf Vor-Pandemie-Niveau. Die fortdauernden Anträge gaben um 48000 nach und lagen bei 1,48 Millionen.
Unterdessen lieferte der Anstieg der Einfuhrpreise ein weiteres Zeichen dafür, dass der Inflationsdruck anhält. Wie das Arbeitsministerium berichtete, zogen die Importpreise im März um 2,6% an. Im Vorjahresvergleich verteuerten sich Einfuhren um 12,5%, die höchste Rate seit September 2011. Getrieben wurden die Preise von Treibstoff. Die Ausfuhrpreise kletterten um 4,5% und auf Jahressicht um 18,8%, welches der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 ist.
Der US-Einzelhandel zeigt sich unterdessen in recht solider Verfassung. Laut Handelsministerium stiegen die saisonbereinigten Umsätze im März um 0,5%. Die Zahl für Februar wurde von 0,3 auf 0,8% nach oben revidiert. Deutliche Zuwächse wurden an Tankstellen und im Gastgewerbe gemessen. Ohne Berücksichtigung von Autos legten die Verkaufserlöse um 1,1% zu. Wird auch die schwankungsanfällige Komponente Benzin ausgeklammert, dann stiegen die Umsätze um nur 0,2%.