Inflation

US-Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet

US-Konsumgüter haben sich im September etwas stärker verteuert als erwartet. Dass die Notenbank im November eine weitere Zinssenkung beschließen wird, gilt also so gut wie sicher.

US-Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet

US-Inflation übersteigt Erwartungen

Lebensmittel und Wohnkosten treiben Preise – Zinssenkung im November wahrscheinlich

det Washington

Die US-Verbraucherpreise sind im September etwas stärker gestiegen als erwartet und könnten somit eine weitere Zinssenkung im November zementiert haben. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, legte der Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vormonat um 0,2% und auf Jahressicht um 2,4% zu. Im August hatten sich Konsumgüter um 2,5% verteuert. Zwar handelt es sich um die niedrigste Jahresrate seit Februar 2021. Gleichwohl hatten Bankvolkswirte, die Werte von 0,1% und 2,3% prognostizierten, erwartet, dass der Inflationsdruck stärker nachlassen würde.

Getrieben wurden die Preise von Lebensmitteln und Wohnkosten, bei denen das BLS ein Plus von jeweils 0,4% und 0,2% feststellte. Zusammen waren diese beiden Komponenten für mehr als drei Viertel des gesamten Preisanstiegs verantwortlich. Energieprodukte verbilligten sich gegenüber August um 1,9%. Verglichen mit dem Vorjahr gaben die Energiepreise um 6,8% nach. Die Kernrate, die volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, kletterte gegenüber dem Vormonat um 0,3% und verglichen mit September 2023 um 3,3%.

Tags zuvor hatte Mary Daly,  Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, in einem Interview gesagt, dass sie den großen Zinsschritt vom September „voll unterstützte“. Bei seiner letzten Sitzung hatte der Offenmarktausschuss (FOMC) den Zielkorridor für den Tagesgeldsatz um 50 Basispunkte auf 4,75 bis 5,0% gesenkt. Daly äußerte nun die Überzeugung, dass „der Arbeitsmarkt in einen niedrigeren Gang geschaltet hat“. Auch sei sie „sehr zuversichtlich“, dass sich die Teuerungsrate auf das zweiprozentige Inflationsziel der Notenbank hinbewegt.  

Weniger überzeugt als Daly waren hingegen andere Mitglieder des FOMC. Wie aus dem Sitzungsprotokoll vom September hervorging, war die Entscheidung, die geldpolitischen Zügel zu lockern, fast einstimmig. Unterschiedlich waren aber die Meinungen über die Höhe der Zinssenkung. Zwar habe eine „klare Mehrheit“ die Entscheidung unterstützt, den Tagesgeldsatz um 0,5 Prozentpunkte herunterzusetzen, heiß es in den FOMC „Minutes“.

Gleichwohl hatten sich „einige Teilnehmer“ für eine Lockerung um 25 Basispunkte ausgesprochen. Als wahrscheinlich gilt nun, dass das FOMC im November den Leitzins in genau diesem Umfang senken wird. Das Fed WatchTool der CME Group schätzt die Wahrscheinlichkeit jetzt auf über 80%.

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