USA setzen im Zollstreit auf Importquoten

Ökonomen warnen aber vor entsprechenden Deals

USA setzen im Zollstreit auf Importquoten

kaz Frankfurt – Im Handelsstreit um die von den USA verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium will die Regierung in Washington nun vermehrt auf Absprachen über Importquoten setzen. Vorbild sollen laut US-Regierungskreisen die Verhandlungen sein, welche die USA am Dienstag mit Südkorea geführt hatten. Dabei wurde das Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern zugunsten der USA angepasst. Laut einem US-Regierungsvertreter gibt es aber keine einheitlichen Forderungen. Die Europäische Union ist dank einer Ausnahmeregelung vorerst von den US-Zöllen ausgenommen, strebt aber Verhandlungen über eine dauerhafte Freistellung an.Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte die EU jedoch, sich nicht auf einen solchen Deal einzulassen. “Besser wäre es, ein Freihandelsabkommen mit den USA auf Augenhöhe zu verhandeln”, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Zuvor hatte schon der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der EU von bilateralen Absprachen im Handelskonflikt mit den USA abgeraten. “Die EU darf sich nicht erpressen lassen”, sagte Kempf laut Reuters. Vielmehr müsse es darum gehen, die USA zu einem kompletten Verzicht auf die verhängten Zölle zu bewegen. China will Liste vorlegenDerweil hat China angekündigt, in Kürze eine Liste mit Zöllen auf US-Importe vorlegen zu wollen, wie staatliche Medien berichteten. Die USA werfen China Verstöße gegen den Schutz geistigen Eigentums vor und haben deshalb Zölle in Höhe von bis zu 60 Mrd. Dollar verhängt. Nach Angaben des US-Präsidialamtes soll es in einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstagabend auch um ein mögliches gemeinsames Vorgehen gegen Chinas Handelspraktiken gegangen sein. In dem Gespräch hatte sich Merkel nach Angaben eines Regierungssprechers dafür eingesetzt, Verhandlungen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten in der Zollfrage auf Grundlage des regelbasierten internationalen Handelssystems zu führen.