Handelspolitik

USA und Groß­britannien sprechen über Freihandel

Brexiteers hofften auf die schnelle Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens mit den USA. Doch Präsident Joe Biden zeigt daran weniger Interesse als sein Vorgänger. Gewerkschaften fordern Mitsprache.

USA und Groß­britannien sprechen über Freihandel

hip London

Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai ist zu Gesprächen mit der britischen Außenhandelsministerin Anne-Marie Trevelyan im schottischen Aberdeen eingetroffen. Nach dem Auftakt in Baltimore im vergangenen Monat ist es bereits die zweite Runde des transatlantischen Handelsdialogs, der zu einem weiteren Ausbau der Beziehungen führen soll. Als Donald Trump ins Weiße Haus einzog, hatte man in Großbritannien auf ein Freihandelsabkommen gehofft. Es kam allerdings nicht dazu. Sein Nachfolger Joe Biden, der nicht müde wird, seine irischen Wurzeln zu betonen, hat an einem Deal mit London weit weniger Interesse, obwohl sich das bilaterale Handelsvolumen auf 200 Mrd. Pfund pro Jahr beläuft.

Nachdem die USA in den ver­gangenen Jahren den Schutz von Arbeitnehmerrechten in Handelsver­handlungen thematisierten, forderten der britische Gewerkschaftsdachverband TUC und die amerikanische AFL-CIO in einer gemeinsamen Erklärung Mitsprache bei den Verhandlungen. Washington sei nur dann zu engeren Handelsbeziehungen mit Großbritannien bereit, wenn die Regierung ernsthaft mit den Gewerkschaften spreche und deren Anliegen berücksichtige, behauptete die TUC-Generalsekretärin Frances O’Grady.