Britisches Wachstum schwächer als gedacht
Britisches Wachstum schwächer als gedacht
hip London
Die britische Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal nicht so stark entwickelt wie gedacht. Wie das Statistikamt ONS mitteilt, wuchs das Bruttoinlandsprodukt der endgültigen Schätzung zufolge nur um 0,5%. In der Erstschätzung hatte die Behörde eine Expansion von 0,6% unterstellt. Im Auftaktquartal hatte das Wachstum noch bei 0,7% gelegen.
Die Statistiker revidierten sowohl den Output der Dienstleistungsbranche als auch des verarbeitenden Gewerbes nach unten. Unterdessen fiel das Geschäftsklima-Barometer der Lloyds Bank um 3 Prozentpunkte auf +47%, den niedrigsten Stand der vergangenen drei Monate. Es bewegt sich damit aber immer noch weit über dem historischen Durchschnitt von +29%.
Sparquote steigt
Die Sparquote der privaten Haushalte stieg dem ONS zufolge von 8,9% im ersten Quartal auf 10,0%. Dabei übertrafen die sonstigen Sparanstrengungen die Rücklagen für die Altersvorsorge. Die Volkswirte von Barclays verwiesen darauf, dass dieser Trend, sollte er sich fortsetzen, das Wachstum der Ausgaben der privaten Haushalte in den kommenden Monaten dämpfen könnte. Zudem entschleunige sich der Anstieg des verfügbaren Realeinkommens.
Am Finanzmarkt wurden die Daten als weiteres Argument für eine Leitzinssenkung der Bank of England im Oktober gewertet. Inzwischen wird dafür eine Wahrscheinlichkeit von 88% eingepreist. Positiv wurde aufgenommen, dass die Unternehmensinvestitionen um 1,4% gestiegen sind. Zunächst hatte das ONS einen Rückgang um 0,1% angenommen.