Warnung vor Folgen der AfD-Politik für Haushalt, Fachkräfte und politische Kultur
Warnungen vor Folgen
der AfD-Politik für den Standort
IW: Sorgen um Haushalt, Fachkräfte und politische Kultur
ahe Berlin
Wenige Tage vor der Bundestagswahl werden noch einmal Stimmen lauter, die vor den negativen Folgen einer AfD-Politik für den Wirtschaftsstandort warnen. „Die wirtschaftspolitischen Ideen der AfD sind für die Wirtschaft schädlich und würden in der Umsetzung einen massiven Wohlstandsverlust bedeuten“, betonte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, am Dienstag. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) bezeichnete die ökonomischen Vorschläge der Partei als „hochproblematisch für die deutsche Volkswirtschaft“.
Hohe Steuergeschenke
In einer in Berlin vorgestellten Studie im Auftrag der Unternehmensinitiative „Vielfalt ist Zukunft“ verweist das IW insbesondere auf Folgen für den Haushalt, die EU-Integration, die Fachkräftesicherung, die weitere grüne Transformation sowie die politische Kultur in Deutschland. Laut Studienautor Matthias Diermeier wirbt keine Partei im Wahlkampf aktuell mit so umfangreichen Steuergeschenken wie die AfD. Diese summierten sich auf 181 Mrd. Euro und beträfen umgerechnet rund 20% der gesamten Steuereinnahmen. „Dadurch wäre die staatliche Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt“, so Diermeier. Dies gelte umso mehr, da die Rentenpläne der Partei Mehrausgaben im dreistelligen Mrd.-Euro-Bereich bedeuten könnten.
Sorge der Unternehmen um die politische Kultur im Land
Diermeier bezeichnete die AfD zugleich als „existenzielle Bedrohung für die deutsche Fachkräftesicherung“, die nur mit mehr Einwanderung zu meistern sei. Aktuell erwirtschafteten ausländische Beschäftigte 13% der deutschen Bruttowertschöpfung. Zugleich berichteten schon knapp die Hälfte der Wirtschaftsverbände in Befragungen von Schwierigkeiten, in AfD-Hochburgen Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.
Laut dem jüngsten IW-Zukunftspanel sehen Unternehmen eine „Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie“ mittlerweile als eine der drei wichtigsten Maßnahmen an, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern. Auch die Wirtschaft sorge sich um die politische Kultur im Land und befürchte ein Auseinanderdriften der Gesellschaft, betonte Diermeier.