Globaler Ausblick

Weltbank erwartet stabiles Wachstum

Ein stabiles Wachstum für 2025, aber immer noch unter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie: Damit bleibt die Prognose der Weltbank für die globale Wirtschaft sowie die Schwellen- und Entwicklungsländer nahezu unverändert zu den Voraussagen vom Juni.

Weltbank erwartet stabiles Wachstum

Weltbank erwartet wenig Bewegung

Vor-Corona-Niveau wird immer noch nicht erreicht

ba Frankfurt

Die Weltbank erwartet für die kommenden Jahre angesichts rückläufiger Inflation und sinkender Zinsen ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft. Das Tempo reiche aber nicht, „um eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, den Aufholprozess beim Pro-Kopf-Einkommen zu unterstützen und die Schäden mehrerer Jahre aufeinanderfolgender negativer Schocks auszugleichen“, heißt es in der Prognose. Insgesamt dürfte das globale Potenzialwachstum seit den 2000er Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen sein.

Daher sei entschlossenes politisches Handeln nötig, auch wegen des Gegenwinds durch die Unsicherheit, der zunehmenden Fragmentierung des Handels oder potenziell langsameren Fortschritten beim Inflationsabbau und einer schwächeren Konjunktur in großen Volkswirtschaften. Es bedürfe globaler politischer Anstrengungen, um ein auf Regeln basierendes multilaterales Handelssystem zu bewahren, die Schuldenprobleme zu bewältigen und den Klimawandel zu bekämpfen. Die nationalen Entscheidungsträger müssten sich entschlossen um Preisstabilität bemühen und die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen verbessern.

Den Prognosen zufolge dürfte die Weltwirtschaft in diesem und im kommenden Jahr mit +2,7% das Wachstumstempo von 2024 halten − im Schnitt der Vor-Corona-Jahre 2010 bis 2019 allerdings waren es noch 0,4 Prozentpunkte mehr. Dabei werde die Abschwächung in den USA und China durch ein stärkeres Wachstum in anderen Ländern ausgeglichen. Die Schwellenländer dürften mit etwa 4% stabil wachsen. Damit würden sie aber gleichfalls nicht zur Entwicklung vor Corona zurückkehren. Obendrein sei es unzureichend, um die nötigen Fortschritte zur Linderung der Armut und zur Erreichung umfassenderer Entwicklungsziele zu erreichen, schreibt die Weltbank.

„Die nächsten 25 Jahre werden für die Entwicklungsländer ein härteres Stück Arbeit sein als die letzten 25 Jahre“, sagte Weltbank-Chefökonom Indermit Gill. „Die meisten der Kräfte, die einst ihren Aufstieg begünstigten, haben sich verflüchtigt.“ Sie bräuchten daher ein neues Konzept, das den Schwerpunkt auf inländische Reformen legt, um private Investitionen anzukurbeln, Handelsbeziehungen zu vertiefen und eine effizientere Nutzung von Kapital, Talent und Energie zu fördern.