Weniger Firmen planen Preiserhöhungen
Weniger Firmen planen Preiserhöhungen
Große Unterschiede je nach Branche
mpi Frankfurt
Die Preiserwartungen von deutschen Unternehmen deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck hierzulande in den kommenden Monaten weiter abnehmen wird. Ein vom Münchner Ifo-Institut erstellter Index auf Basis von Befragungen von Unternehmen ist im Februar von 18,8 auf 15,0 Punkte gesunken. Es planen also weniger Firmen Preiserhöhungen als noch vor einem Monat. „Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten ihren Rückgang fortsetzen“, erwartet Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Neue Inflationszahlen am Donnerstag
Die Inflation war im Januar mit 2,9% in nationaler Berechnungsmethode auf den niedrigsten Stand seit 2021 gefallen. Die Zahlen für Februar veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) an diesem Donnerstagnachmittag. Ökonomen erwarten im Schnitt einen Rückgang der Teuerung auf 2,6%. Allerdings: Der unterliegende Preisdruck gemessen an der Kernrate ohne Energie- und Lebensmittelpreise ist inzwischen höher als die Gesamtrate. Zuletzt lag die Kernrate bei 3,4%. Dies deutet darauf hin, dass die Rückkehr zur angestrebten Inflationsrate der Verbraucherpreise von 2,0% ein längerer Prozess werden könnte.
Bei den vom Ifo-Institut ermittelten Preisplänen gibt es deutliche Unterschiede je nach Branche. Vor allem in konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen gesunken. Besonders deutlich war der Rückgang in der Beherbergung und bei Kunst, Unterhaltung und Kultur. Auch in der Gastronomie wollen weniger Unternehmen ihre Preise anheben. Im Bauhauptgewerbe planen viele Firmen sogar Preissenkungen.
Hohe Lebensmittelpreise
Im Einzelhandel beabsichtigen hingegen wieder mehr Firmen, die Preise anzuheben. Dies liegt vor allem an den Händlern von Nahrungsmitteln und Getränken. Die Inflation bei Lebensmitteln war 2023 besonders hoch. Zuletzt war die Teuerung dort aber rückläufig, bei manchen Produkten wie Butter oder Nudeln gab es sogar Preissenkungen. Die Ifo-Umfrage deutet nun darauf hin, dass die Inflation bei Lebensmitteln hoch bleiben könnte.