Energiekrise

Wien bekommt Hilfe vom Staat für Energieversorger

Der Energieversorgung Wien Energie ist innerhalb kürzester Zeit in eine finanzielle Schieflage geraten. Der Bund hilft nun aus – doch die Fragezeichen wegen des plötzlichen Auftretens der Finanzierungslücke bleiben.

Wien bekommt Hilfe vom Staat für Energieversorger

Reuters Wien

Die Stadt Wien bekommt für ihren in Schwierigkeiten geratenen regionalen Energieversorger Wien Energie einen Zwei-Mrd.-Euro-Kredit vom Bund. Die Gelder können im Notfall binnen zwei Stunden abgerufen werden, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) am Mittwoch. Damit sollen – vor allem bei weiteren Preissprüngen – zukünftige Lieferverträge (Futures) für den Bezug von Strom an der Börse abgesichert werden.

Doch viele Fragen rund um diese kurzfristige Hilfsaktion bleiben offen. Gewährt würden die Gelder bis April 2023. Bis dahin sei die Stadt Wien verpflichtet, Bericht über die Sicherung der Energieversorgung zu erstatten. Zudem werde der Bund eine Person in das Aufsichtsgremium des Unternehmens entsenden.

Die konservativ-grüne Bundesregierung fordert eine Aufklärung der Situation. Nach wie vor ist unklar, weshalb so kurzfristig ein derart hoher Finanzbedarf entstehen konnte. Hintergrund dürften Termingeschäfte an der Strombörse sein, was an sich nicht ungewöhnlich ist für Energieunternehmen. Auffällig ist aber, dass Wien Energie mehr Strom verkauft hat, als es selbst erzeugt. Damit kam der Verdacht auf, dass schnelle Gewinne gemacht werden sollten. Derzeit würden die Hilfsgelder als reine Sicherheit dienen. Angesichts der hohen Marktvolatilität kann sich das aber rasch ändern.