Konjunktur

Wirtschaftsministerium warnt vor Lockdown-Folgen

Die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung birgt dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge trotz Lockdown-Lockerungen Risiken für die deutsche Wirtschaft.

Wirtschaftsministerium warnt vor Lockdown-Folgen

Reuters Berlin

– Die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung birgt dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge trotz Lockdown-Lockerungen Risiken für die deutsche Wirtschaft. „Zwar gab es in Shanghai zuletzt weitreichende Lockerungen“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. „Sollte es aber erneut zu Lockdowns solcher Größenordnungen in China kommen, dann wären verschärfte Lieferengpässe und eine weitere Verlangsamung des Welthandels nicht auszuschließen.“ Das dürfte auch hierzulande zu spüren sein, schließlich ist China der mit Abstand wichtigste deutsche Handelspartner.

Im April sind die deutschen Importe aus China stark gestiegen: Die Einfuhren wuchsen um 52,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 16,7 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Exporte nach China gingen dagegen leicht zurück, und zwar um 1,5% auf 8,3 Mrd. Euro. „Der deutsche Außenhandel hat sich im April noch weitgehend unbeeinflusst von den Corona-Lockdowns in China und den damit verbundenen Störungen im Frachtverkehr gezeigt“, so das Fazit der Statistiker. Der starke Anstieg der deutschen Importe aus China ist besonders auf die höhere Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen zurückzuführen.

Ein Risiko für die Konjunktur bleibt der russische Krieg gegen die Ukraine. „Die deutsche Wirtschaft hat sich nach dem Kriegs-Schock vorerst stabilisiert“, schrieb das Ministerium zwar. „Dennoch ist die Unsicherheit seit Kriegsbeginn nach wie vor hoch.“ Dies zeigte sich vor allem in den rückläufigen Auftragseingängen der Industrie. Aber auch die Einzelhandelsumsätze hätten sich zuletzt deutlich verringert. „Die hohe Inflation zehrt an der Kaufkraft und dämpft die Konsumstimmung, auch wenn sich die Rücknahme von Corona-Beschränkungen in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen – für sich genommen – positiv auswirkte“, so das Ministerium.