Techbranche im Visier

Labour nimmt sich KI vor

Labour plant, Künstliche Intelligenz gesetzlich zu regulieren. Das wäre ein Abschied von der bisherigen Strategie, die Entwicklung der Branche nicht abzuwürgen.

Labour nimmt sich KI vor

Labour will Regulierung von künstlicher Intelligenz

Regierungsprogramm enthält Gesetzesvorschlag dazu

hip London

Labour wird der „Financial Times“ zufolge ein Gesetz zur Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI) vorlegen. Wie das Blatt berichtet ist dies eine von 35 Gesetzesinitiativen, die in der sogenannten King's Speech enthalten sein werden. Dabei handelt es sich um das Regierungsprogramm von Premierminister Keir Starmer, das an diesem Mittwoch von König Charles im Parlament vorgetragen wird.

Starmers Vorgänger Rishi Sunak hatte auf eine gesetzliche Regulierung verzichtet, um das Wachstum der in Großbritannien noch in der Entstehung begriffenen Branche nicht zu ersticken. Labour scheint sich dagegen am europäischen Modell zu orientieren.

Die von der Zeitung zitierten Insider gingen davon aus, dass sich das vorgeschlagene Gesetz auf große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) konzentrieren wird, die Produkten wie ChatGPT zugrunde liegen.

Sparpotenzial im Öffentlichen Dienst

Der ehemalige Labour-Premier Tony Blair hatte seine Partei dazu aufgefordert, Künstliche Intelligenz wegen ihres „wirklich revolutionären“ Potenzials für eine radikale Reform der Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen zu nutzen. Einem Bericht seiner Denkfabrik Tony Blair Institute for Global Change (TBI) zufolge könnten durch den Einsatz von KI jährlich 40 Mrd. Pfund eingepart werden. Dafür seien aber keine Neuentwicklungen nötig, sondern lediglich die bereits vorhandene Technologie und Infrastruktur.

Wie „City A.M.“ berichtet, bestehen enge Beziehungen zwischen der neuen Regierung und dem TBI. Starmer sagte dem „Independent“, dass er regelmäßig Textnachrichten von Blair mit Ratschlägen erhält. Diese seien „sehr hilfreich“ und drehten sich um die schwierige Umstellung von der Opposition auf die Regierungstätigkeit, die Blair 1997 selbst bewältigen musste.

Fertig ausgearbeitet

Die Labour-Politikerin Lucy Powell sagte der BBC, dass es sich bei den 35 Gesetzesvorschlägen nicht um eine Art Einkaufszettel mit Dingen handele, die man gerne machen würde. Es handele sich vielmehr um komplett ausgearbeitete Gesetze, „von denen wir wissen, dass wir sie in dieser Legislaturperiode durchbekommen können“.

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