Häusermarkt

Wohnimmobilienpreise in Großbritannien heben ab

Der Preis für ein britisches Eigenheim bewegt sich auf Rekordniveau. Doch die niedrigen Hypothekenzinsen sorgen dafür, dass die Monatsrate im Vergleich zum Einkommen nicht allzu hoch ausfällt.

Wohnimmobilienpreise in Großbritannien heben ab

hip London

Die Preise für britische Wohnimmobilien haben im Juni so stark zugelegt wie zuletzt im November 2004. Wie der Hypothekenanbieter Nationwide mitteilte, legten sie im Vorjahresvergleich um 13,4 % zu. Ein Eigenheim schlägt nun im Schnitt mit 245432 Pfund zu Buche. Der Juni 2020 sei wegen des ersten landesweiten Lockdowns ein ungewöhnlich schwacher Monat gewesen, dennoch zeige der Markt großen Schwung, kommentierte Nationwide-Chefvolkswirt Robert Gardner die Zahlen. „Trotz des Hauspreisanstiegs auf ein neues Hoch ist die typische Hypothekenrate gemessen am Einkommen im historischen Vergleich nicht hoch, vor allem weil sich die Hypothekenzinsen in der Nähe des historischen Tiefs bewegen“, führte er aus.

So gesehen bewege sich die Erschwinglichkeit eines Immobilienkaufs etwa im historischen Durchschnitt. Bedeutsamer sei, dass sich die Immobilienpreise im Vergleich zu den durchschnittlichen Einkommen auf Rekordniveau bewegten. Das mache es Erstkäufern noch schwerer, das erforderliche Eigenkapital anzusparen. Ein Durchschnittsverdiener, der 15% seines Verdiensts dafür zurücklege, würde fünf Jahre brauchen, um 10% Eigenkapital auf den Tisch legen zu können. Die Nachfrage werde kurzfristig solide bleiben, während sich die Wirtschaft weiter normalisiert.

Der scheidende Chefvolkswirt der Bank of England, Andy Hal­dane, hatte vor kurzem festgestellt, der britische Immobilienmarkt sei heiß gelaufen. Das werde die Ungleichheit vertiefen, aber es gebe wenig, was die Notenbank tun könne, weil die Regierung die Parameter für den Immobilienmarkt fest­lege.