Zinspolitik

„2−“ für die EZB, „4−“ für die Fed

Die Notenbanken stehen aufgrund der schwierigen Lage unter Druck, das ist unumstritten. Wie sie damit umgehen, darüber gibt es unter Volkswirten allerdings Uneinigkeit.

„2−“ für die EZB, „4−“ für die Fed

md

Eigentlich ging es um das Thema Lieferkettenstörungen im deutschen Mittelstand. Doch als zur Sprache kam, dass Preiserhöhungen die häufigste Folge von Lieferengpässen sind, sich diese nicht so leicht wieder abstellen lassen und deswegen die Inflationsraten vorerst hoch bleiben werden, mahnte die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib, ganz Ökonomin, dass für die EZB die Notwendigkeit bestehe, mit der Zinswende einzusetzen. In dieser Frage sind sich die Volkswirte uneins, im Grundsatz wie im Detail, also etwa wie schnell und wie stark die Leitzinsen erhöht und die Anleihekäufe beendet werden sollten. Vor kurzem hatte z.B. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Privatbank Berenberg, der EZB noch ein gutes Zeugnis ausgestellt. Eine „2−“ gab er der Notenbank, weil „die Inflation, die wir im Moment haben, nichts mit der EZB zu tun hat“. Sie könne weder die Lieferkettenprobleme beseitigen noch am Ölpreis was ändern. Sie müsse nur darauf achten, dass es sich nicht festsetzt. Anders die Fed: Sie habe für eine hausgemachte Inflation gesorgt. Dafür gab’s von Schmieding eine „4−“.

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