Aller guten Dinge sind drei
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Driemaal is scheepsrecht, sagt man in den Niederlanden: Aller guten Dinge sind drei. Royal Dutch Shell ist nun schon das dritte Unternehmen mit britisch-niederländischer Doppelstruktur, das sich in den vergangenen Jahren für London als alleinigen Sitz entschieden hat. Den Anfang machte 2018 der Medienkonzern Relx (einst Reed Elsevier). Bei Unilever wurde damals noch über einen Schritt in die Gegenrichtung diskutiert, was manche für eine Konsequenz des britischen EU-Austritts hielten. Doch am Ende entschieden sich die Aktionäre gegen Rotterdam. Shell wird der Schritt das Royal Dutch im Namen kosten, doch ansonsten werden die Anteilseigner keine großen Auswirkungen der Entscheidung spüren. Die Produktionsanlagen bleiben natürlich, wo sie sind. Doch bewegt sich das Unternehmen aus der Schusslinie der Klimaaktivisten in der niederländischen Justiz. Die große Politik spielte aber in allen drei Fällen keine große Rolle. Letztlich ging es den Konzernlenkern darum, komplexe Strukturen nicht ohne Not aufrechtzuerhalten – auch wenn sie die Unternehmensgeschichte widerspiegeln.