Die Raiffeisenbank International (RBI) geht in Sachen Nachhaltigkeit voran – so oder so ähnlich würde wohl die Schlagzeile lauten, die man bei der österreichischen Bank gerne mit der Pressemitteilung zur „Grünen Garantielinie“ an Siemens Gamesa ge­neriert hätte. Bei näherem Hin­sehen stellt sich aber vor allem die Frage nach dem Neuigkeitswert. Der Kreditnehmer baut seit 35 Jahren Offshore- und On­shore-Windkraftanlagen und bietet die dazugehörigen Services. Die österreichischen Kreditgenossen vergeben sogar seit 94 Jahren Darlehen. Schön, dass die beiden nun ins Geschäft gekommen sind. Wenn nun aber jede einzelne positiv beschiedene Kreditvergabe mit einer eigenen Pressemitteilung bedacht wird, wenn sie sich nur irgendwie auf Grün drehen lässt, trägt das vor allem zu nachhaltiger Ermüdung in den Redaktionen bei. Auch die forstwirtschaftlichen Behörden, Mädchenpensionate und Kläranlagenbetreiber dieser Erde werden dringend gebeten, von der Neuetikettierung ihrer Dienstleistungen gemäß ESG-Hype abzusehen und einfach ihren Job zu machen.