KommentarKI und Tech-Aktien

An den Aktienmärkten macht sich wieder Vernunft breit

Die Analysten von Goldman und Blackrock schauen wieder genauer hin und werden beim Thema künstliche Intelligenz selektiv. Es zählen wieder die Fundamentals.

An den Aktienmärkten macht sich wieder Vernunft breit

KI und Tech-Aktien

Die Vernunft kehrt zurück

Von Werner Rüppel

Gerade stellen die Analysten von Goldman Sachs fest, dass die Bewertungsdifferenz zwischen dem breiten US-Aktienmarkt inklusive Big Tech und amerikanischen Small Caps inzwischen historische Ausmaße erreicht hat. „Wir werden beim Thema künstliche Intelligenz selektiv und wenden uns Profiteuren außerhalb des Technologiesektors zu“, verkündet nun das Blackrock Investment Institute. Dies sind der Energie- und Versorgungssektor sowie Immobilien- und Rohstoffunternehmen, die beim Ausbau von KI beteiligt seien.

Kurzum: Die großen Tech-Werte und KI sind keine Selbstläufer mehr. Die Analysten der großen Investmentbanken und die Manager großer Investmentfonds schauen inzwischen schon sehr genau hin. Sie analysieren, was der Aufbau von KI eine große Techfirma kostet und inwieweit sich das dann eigentlich lohnt. Denn den massiven Ausbau von KI gibt es eben nicht für einen Apfel und ein Ei, das kostet richtig Geld. Damit stehen aber auch die Bewertungen von Big Tech auf dem Prüfstand, wobei das Ergebnis natürlich dann für jedes einzelne Unternehmen anders ausfällt.

Doch die aktuelle Entwicklung geht offensichtlich über den Technologiesektor hinaus. Immobilien- und Rohstoffunternehmen oder Energieversorger, die jetzt Blackrock als mögliche KI-Gewinner aufführt, das sind doch traditionelle Branchen. Und anscheinend gibt es auch hier Firmen, die so richtig von der voranschreitenden KI-Revolution profitieren können.

Offensichtlich macht sich an den Aktienmärkten endlich wieder Vernunft breit. Es genügt wohl nicht mehr, Schlagworte wie KI oder Tech in den Raum zu werfen, um die Höherbewertung einer Aktie zu erlangen. Die Profis schauen wieder genau hin, was nicht zuletzt auf die jüngsten Kursstürze zurückzuführen sein dürfte.

Alles in allem ist dies eine gute Entwicklung. Ohnehin zählen an den Aktienmärkten langfristig vor allem die Fundamentals. Zockereien in dem ein oder anderen Papier vermögen die Kurse zum Glück meist nur kurzfristig zu bewegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.