Braune Kredite der blauen Bank
wbr
Wer an diesem Donnerstag an der Deutschen Bank in Frankfurt vorbeifährt, sieht, was ein Bündnis von Umweltorganisationen rund um Urgewald vom Kreditportfolio der Bank hält. Anlässlich der Hauptversammlung ist eine Aktion mit einer Wand aus Waschmaschinen, grünem Schaum und schmutziger Wäsche vor der Firmenzentrale geplant. Damit will man vor Greenwashing-Versuchen des Kreditinstituts warnen. Stein des Anstoßes ist ein Kredit über 8 Mrd. Euro an den französischen Ölkonzern Total Energies, der Expansionspläne für fossile Energien verfolgt. Man könne als Bank nicht von Nachhaltigkeit reden und braune Investments finanzieren. Die Beteuerung des Geldhauses, bei diesen Unternehmen die Transformation Richtung Netto-null-Emissionen unterstützen zu wollen, sei nicht glaubwürdig. Urgewald verweist auf neue Projekte, die man kategorisch ausschließen müsste. Welche Argumentation zutrifft, ist schwierig zu beurteilen. Viele Finanzinstitute sind aber auf dem richtigen Weg. Dabei hilft der Druck der ESG-Regulierung aus Brüssel. Ein wenig Druck von der Straße kann allerdings auch nicht schaden.