Chancen und Risiken in China
jh
Der Boykott westlicher Waren in China trifft Adidas härter als die Konkurrenten Nike und Puma. Denn für Adidas spielt der profitabelste Sportartikelmarkt die größere Rolle. Im dritten Quartal 2020 machte China fast ein Viertel des Konzernumsatzes aus, nach dem Erlösrückgang um fast 15% ist es jetzt noch ein Fünftel. So hoch ist der Anteil von Puma in der gesamten Region Asien-Pazifik. Für Nike kam China zuletzt auf 16%. Die größere Abhängigkeit von diesem Markt ist eine Erklärung für das klar schwächere Wachstum von Adidas im Vergleich mit den beiden Konkurrenten. Hinzu kommt, dass Adidas stärker im Geschäft mit Schuhen und Bekleidung verankert ist, die zum Sport getragen werden und nicht in der Freizeit oder im Berufsalltag. Wegen Corona entwickelt sich dieses Segment schwächer – man denke nur an Amateur- und Hobbykicker. Wenn die Pandemie eines Tages vorbei ist, hat Adidas hier Aussicht auf einen kräftigen Aufschwung. Auch der Markt in China bietet weiterhin Chancen, Risiken aufgrund politischer Themen bleiben dort aber.