Den Anschluss nie gefunden
Mehr als 10 Mrd. Dollar hat der US-Telekomkonzern Verizon im vergangenen Jahrzehnt in den Ausbau des Geschäfts mit eigenen Medieninhalten gesteckt. Allein 9 Mrd. Dollar wurden in die Übernahmen von AOL und Yahoo, zwei gefallene Internetstars, investiert. Gerechnet hat sich das Ganze nie. 2018 mussten 4 Mrd. Dollar auf die Medientochter abgeschrieben werden. Nun gelingt dem Unternehmen zumindest ein achtbarer Exit. Die Beteiligungsgesellschaft Apollo erwirbt 90% an der Verizon Media Group für rund 5 Mrd. Dollar. Damit dürften dem US-Konzern weitere Abschreibungen auf den glücklosen Ausflug ins Geschäft mit digitalen Medien erspart bleiben. Der US-Konzern liegt mit dem Abschied vom Content-Angebot im Trend. Auch die britische BT Group hat den Traum begraben, als Sportkanal-Betreiber ein ganz großes Rad zu drehen. Nach acht Jahren mit milliardenschweren Investitionen sucht auch BT einen Käufer, um einen kompletten oder zumindest teilweisen Exit aus dem teuren Nebengeschäft zu realisieren. Am Ende blieb den Telekomriesen nur die Feststellung, den Anschluss nie gefunden zu haben.