Teamviewer

Der Ikarus-Moment

Selbst- und Fremdwahrnehmung liefen bei Teamviewer schon eine Weile auseinander. Nun muss die Konzernleitung feststellen, dass die eigene Einschätzung danebenlag.

Der Ikarus-Moment

scd

Der Zeitpunkt, wann Selbst- und Fremdwahrnehmung bei Teamviewer auseinanderzulaufen be­gannen, lässt sich kaum präzise feststellen. Aber es dürfte wohl im Frühjahr gewesen sein, als zwei millionenschwere Sponsoring-Verträge – mit dem Fußballclub Manchester United und dem Formel-1-Team von Mercedes – vereinbart wurden, die für ein Unternehmen der Größe Teamviewers eigentlich zu große Einzelengagements darstellten. Auch auf das Ziel, Großkunden stärker anzusprechen, versprachen sie kaum einzuzahlen. Hohe Ziele, noch höhere Investitionen. Teamviewer fliegt zu nah an der Sonne, fürchteten einige Analysten. Nun bleibt CEO Oliver Steil kaum anderes übrig, als ihnen recht zu geben. Die dramatisch hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Zahlen für das dritte Quartal haben der Teamviewer-Führung ihren Ikarus-Moment beschert. Die Aktie stürzte am Mittwoch, nachdem alle kurz- bis mittelfristigen Ziele kassiert worden waren, um weitere 25% ab. Teamviewer notiert mit 17,86 Euro knapp ein Drittel unterhalb des Ausgabepreises vor zwei Jahren.

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