Natürlich ist die Deutsche Post nicht vor Krisen gefeit. Die hohen Inflationsraten und die aufziehende Rezession in vielen Ländern werden Spuren in den Bilanzen des gelben Logistikriesen hinterlassen, auch wenn Finanzchefin Melanie Kreis noch im August so weit ging, zu sagen, dass Risiken rund um die Entwicklung von Energiepreisen, Inflation und Zinsen für die Ergebnisentwicklung derzeit keine große Rolle spielten. Höhere Treibstoffpreise reiche der Konzern weiter. Und Gas spiele für das Unternehmen so gut wie keine Rolle. Es gibt wohl nicht viele CFOs, die das behaupten können. Doch der Konzern, der sich aus gutem Grund meist als Deutsche Post DHL Group be­zeichnet, weil das frühere Kerngeschäft – die Sparte Post & Paket Deutschland – im Vergleich zu den vier DHL-Bereichen umsatz- und ertragsmäßig längst von kleinerer Bedeutung ist, hat seine Stärken: eine sinnvolle Diversifizierung – die breiter als bei vielen Rivalen ist, ohne ausgeufert zu sein – und ein cleveres Management. Damit lässt sich auch 2022 ein Rekordergebnis einfahren.