Die EZB brüllt im Wald
bn
Gut gebrüllt, Löwe: Frank Elderson, Vize-Chef der europäischen Bankenaufsicht, macht den großen Instituten in Euroland die Hölle heiß, was die Offenlegung ihrer Klimarisiken angeht. „Weißrauschen“ anstelle von Substanz konstatiert er. Wenn die Aufseher darlegen, dass rund drei Viertel der Häuser nicht offenlegen, ob sich Klimarisiken erheblich auf ihr Risikoprofil auswirken, obwohl rund jede zweite dieser Banken der EZB erklärt hat, sie sehe sich solchen Risiken ausgesetzt, spricht dies in der Tat für sich. Wenn aber kein einziges von 109 Instituten den Anforderungen vollauf genügt, sagt dies vielleicht nicht nur über die Trägheit der Banken, sondern auch über die EZB etwas aus. Tatsächlich betreten ja nicht nur die Banken, sondern auch deren Aufseher mit dem Feld der Klimarisiken unbekanntes Terrain. Wohl auch deshalb konnte bei Beobachtern der Eindruck entstehen, mit ihren geplanten Vor-Ort-Inspektionen bei Banken verfolge die EZB auch den Zweck zu eruieren, wie die Steuerung von Klimarisiken durch eine Bank im Idealfall aussehen könnte. Pfeifen im Walde? Eher: Auf sie mit Gebrüll!