Die Revision, sie wartet schon
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Handelssoftware bestimmt weitgehend das Geschehen an den Finanzmärkten. Oft ist sie darauf programmiert, auf Konjunkturdaten zu reagieren. Beläuft sich die Haltefrist der Wertpapiere auf Millisekunden, mag das Rendite bringen. Längerfristig orientierten Anlegern könnte dagegen zu schaffen machen, dass Statistikämter ihre Daten gerne revidieren, mitunter ganz erheblich. Spaniens Statistikamt INE hat es vorgemacht. Von ursprünglich geschätzten 2,8 % Wachstum im zweiten Quartal blieben gerade einmal 1,1 % übrig. Beim britischen ONS ging es in die andere Richtung. Statt um lediglich 4,8 % hat die Wirtschaft dort von Anfang April bis Ende Juni um 5,5 % zugelegt. Zudem steckt bei Konjunkturdaten der Teufel oft im Detail. In Großbritannien hatten die Statistiker den Anstieg der öffentlichen Ausgaben für Gesundheitswesen, Bildung und Lokalverwaltungen um gleich zwei Prozentpunkte zu niedrig angesetzt. Zudem wurde weniger importiert und mehr exportiert. In turbulenten Zeiten sind Daten volatiler. Die Revision, sie wartet schon.