Dimon stresstestet Chinas Partei
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J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon hat einen Ruf als jovialer US-Banker und launiger Sprücheklopfer weg. Die Kommunistische Partei Chinas wiederum ist seit nunmehr 100 Jahren an verbissener Humorlosigkeit kaum zu überbieten. Da prallen also zwei Welten aufeinander. Jetzt wurde Dimon auf einer Panel-Diskussion am renommierten Boston College zu J.P. Morgans Expansionskurs in China und dessen Nachhaltigkeit im Lichte heftiger Spannungen zwischen China und den USA befragt. Seine Antwort lautete: „Wir sind als J.P. Morgan seit 1921 in China aktiv, und die Partei feiert ihren 100. Geburtstag. Und ich mache jede Wette dass wir sie noch überleben werden.“ Nun hält die Finanzgemeinde gespannt den Atem an, wie Dimons kleiner Joke über die Langlebigkeit der KP in Peking ankommt. In den offiziellen Kanälen herrscht dazu eisiges Schweigen. Vielleicht will man die Bemerkung grundsätzlich überhört haben. Oder aber der Propaganda-Apparat ist beim Versuch, sich eine geistreiche und witzige Replik auszudenken, vor Überanstrengung zusammengebrochen.