Feste feiern, wie die Börsen fallen
nh
Chinas Parteiführung legt allergrößten Wert darauf, dass wichtige Anlässe von einer harmonischen Grundstimmung begleitet werden, zu der gefälligst auch der Aktienmarkt beitragen soll. Obwohl Peking über staatliche Broker, Fonds und andere Vehikel durchaus Möglichkeiten hat, die Leitindizes an Chinas Börsen punktuell zu beeinflussen, und dies rege nutzt, geht die Sache meistens schief. In den vergangenen Monaten ragten drei Ereignisse heraus, die nach dem Willen des Staates von einer festlichen Aktienhausse umrahmt hätten werden sollen, nämlich der 100. Geburtstag der Kommunistischen Partei im Juli 2021, die Olympischen Winterspiele und der laufende nationale Volkskongress. Die Bilanz ist eher ernüchternd. Im Juli crashten Chinas Tech-Aktien wegen Regulierungsattacken im Internetsektor, kurz vor Olympia verpufften alle zaghaften Rally-Versuche und am Montag begrüßten die Märkte in Schanghai und Hongkong den Volkskongress-Auftakt mit einem kapitalen Rückschlag. Es hilft alles nichts: In China muss man die Feste feiern, wie die Börsen fallen.