Für Gas rollt der Rubel in Euro
cru
Europa reagiert zunehmend uneinheitlich auf Russlands Drohung, das Gas abzudrehen, wenn westliche Importeure wie Uniper, OMV oder Eni nicht in Rubel dafür bezahlen. Polen und Bulgarien wurde bereits das Gas abgestellt, weil sie sich nicht an Putins neue Bedingungen gehalten haben. Österreich, Ungarn und Deutschland streben Kompromisse an, um Russlands Vorgaben und die Sanktionen gleichermaßen zu erfüllen. Die Slowakei zweifelt diese an. Angesichts der fälligen Zahlungen, für die im Laufe des Mai Fristen auslaufen, ringen Regierungen und Unternehmen mit dem Dilemma, indirekt Russlands Krieg zu finanzieren oder ihren Bürgern und Unternehmen eine Energierationierung zuzumuten. In Frage steht die Einigkeit der EU. Die Unternehmen brauchen Klarheit. Bislang hat Brüssel nur vage formulierte Leitlinien herausgegeben, in denen den Unternehmen nahegelegt wird, in Euro zu zahlen und sich von Moskau bestätigen zu lassen, dass die Transaktion zu diesem Zeitpunkt – also vor dem Umtausch in Rubel durch die Gazprombank – als abgewickelt betrachtet wird.