Geld wie Heu
hei
Die Deutsche Telekom hat Schulden wie ein Großmajor, aber offenbar noch Geld wie Heu. Denn die turmhohen Finanzverbindlichkeiten von 130 Mrd. Euro, die damit fast dem dreifachen operativen Ergebnis entsprechen, sollen bis 2024 auf das maximal 2,75-Fache gedrückt werden, und das ohne allzu große finanzielle Klimmzüge an anderer Stelle. Mit der geplanten Erhöhung der Dividende für 2021 um 7% signalisiert der Konzern, dass die Aktionäre den Gürtel nicht wie befürchtet enger schnallen müssen, etwa um Integrationslasten in den USA abzufedern. Auch mit einer strategischen Entscheidung über ihre Funktürme lässt die Telekom sich Zeit. Diese Assets, die von der Konkurrenz schon verwertet wurden, entweder durch Verkauf oder Börsengang, hatten zwischenzeitlich schon mal Bewertungs-Multiples in Höhe des 24-fachen operativen Ertrags gezeigt. Inzwischen scheint es, als sei hier der Peak überschritten, denn das Geschäft gilt als zinssensibel. Die Telekom ficht das nicht an. Sie muss nicht vorrangig Geld eintreiben, sondern will Wachstumschancen sichern. Damit ist die M&A-Fantasie hier zunächst gedämpft.