Impact-Ratings sind kaum miteinander vergleichbar
ESG-Ratinggesellschaften
Impact-Ratings sind kaum miteinander vergleichbar
tl Frankfurt
Bei der Ermittlung von Impact-Ratings gibt es bei den wichtigsten ESG-Ratinganbietern große Unterschiede. Das hat die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) in einer Umfrage bei 18 Agenturen von September bis November 2024 festgestellt. Die zehn Unternehmen, die geantwortet haben, haben gemeinsam einen Marktanteil bei Nachhaltigkeitsdaten und -ratings von bis zu 90 %, heißt es in dem vom DVFA-Fachausschuss Sustainability herausgegebenen Paper „ESG-Ratinganbieter: Befragung zu Impact-Ratings“.
Die meisten Anbieter orientieren sich an den SDGs
Acht von zehn Anbietern richten ihre Impact-Ratings an den UN Sustainable Development Goals (SDGs) aus. Berücksichtigt werden von fast allen (90 %) nicht nur Aktivitäten mit einem direkten Wirkungsbeitrag, sondern auch ermöglichende Tätigkeiten (80 %) und Übergangstätigkeiten (70 %). Vielfältiger wird der Blick dagegen schon bei der Frage, ob der gesamte Lebenszyklus der betrachteten Produkte berücksichtigt wird. Nur 40 % tun dies. Bei den Daten stützen sich die meisten auf öffentliche Quellen. Nicht selten müssen diese geschätzt werden.
Vor dem Hintergrund der stark divergierenden Methodiken und damit einer unterschiedlichen Aussagekraft der Impact-Ratings fordert die DVFA die Ratinganbieter auf, ihre Methodiken öffentlich transparenter zu machen. Dieses Vorgehen sei auch im Hinblick auf die Mitte 2026 in Kraft tretende EU-ESG-Ratingverordnung sinnvoll.
Netto-Ansatz wählen, aber auch einzeln ausweisen
ESG-Ratinganbieter sollten die positive und negative Wirkung eines Unternehmens verrechnen (sogenannter Netto-Ansatz). Zusätzlich sollte es aber auch Einzelausweise (Bruttobetrachtung) geben, um nicht nachhaltige Aktivitäten zu erkennen.
