MarktplatzBestes Asset 2024

Kakao schlägt Bitcoin

Im abgelaufenen Jahr war jenseits der Aktien- und Bondmärkte nicht etwa Bitcoin das am besten gelaufene Asset, sondern ein Agrarrohstoff.

Kakao schlägt Bitcoin

Bestes Asset 2024

Kakao schlägt Bitcoin

Von Dieter Kuckelkorn

Wenn man sich fragt, was jenseits der Aktien- und Bondmärkte 2024 das Asset mit der besten Wertentwicklung gewesen ist, denkt man natürlich zuallererst an die führende Kryptowährung Bitcoin. Diese hat nämlich im vergangenen Jahr ihren Wert um bis zu 160% gesteigert. Anfang Januar 2024 wurde Bitcoin noch zu rund 41.000 Dollar gehandelt, Mitte Dezember wurde ein Allzeithoch von rund 106.500 erreicht. Wenngleich diese Entwicklung beeindruckend ist, steht sie doch hinter dem Preisanstieg eines anderen Assets aus dem Bereich der Rohstoffe zurück. So hat sich Kakao von rund 3.700 Dollar per Anfang Januar 2024 auf ungefähr 12.730 Dollar per Mitte Dezember verteuert. Nimmt man dies als Grundlage – Anleger sollten mit Blick auf den niedrigvolumigen und daher volatilen Handel an den Finanzmärkten ihre Engagements über die Feiertage zurückfahren –, errechnet sich ein Preisanstieg von etwas mehr als 240%. Grund dafür sind extreme Wetterlagen in den wichtigsten Anbaugebieten in Westafrika, aber auch der weltweite Mangel an Dünger als Ergebnis der westlichen Sanktionen gegen Russland und Belarus. Dieser führt dazu, dass etwa zwei Drittel der Böden in Westafrika eine deutliche Verschlechterung der Qualität verzeichnen, wie das International Institute of Tropical Agriculture beklagt. Dies wird dazu führen, dass der Preis für Kakao auch 2025 und danach hoch bleiben dürfte. Die weltweiten Lagerbestände an Kakao sind nun sehr niedrig; sollte es zu Enttäuschungen bei den Ernten in Westafrika kommen, ist sogar noch ein weiterer Preisanstieg drin, zumal auch am Terminmarkt die Liquidität derzeit niedrig ist.

Kakao ist dabei ein knappes Asset, hinter dem eine echte und hohe Nachfrage besteht. Bitcoin dagegen ist letztlich nur eine Wette unter Anlegern mit entsprechend hoher Volatilität. Sein innerer Wert liegt noch unter demjenigen einer anderen Commodity, nämlich der Tulpenzwiebel – wir erinnern uns an die „Tulpenmanie“ aus den Niederlanden des 17. Jahrhunderts, die wohl erste massive Überbewertungsblase an den in der Entstehung begriffenen Finanzmärkten.