Kapitaldeckung für die Rente kommt in Fahrt
Altersvorsorge weltweit
Kapitaldeckung für die Rente kommt in Fahrt
lz Frankfurt
Ein Blick auf die Rentensysteme weltweit zeigt: Der Reformbedarf ist weiter außerordentlich hoch. Viele staatliche Einrichtungen sind nicht nachhaltig durchfinanziert und werden – vor allem in den Industrieländern – durch die demografische Entwicklung arg unter Druck gesetzt. In den Entwicklungsländern wiederum kommen die Absicherungen nur wenigen Bevölkerungsgruppen zugute, und lassen die politischen Strukturen sowie die fiskalische Lage Zweifel an der Stabilität aufkommen, wie die Allianz im aktuellen „Pension Report“ zeigt.
Vier Länder stechen positiv hervor
Eine gute Figur machen hierbei Dänemark, die Niederlande, Schweden und Japan. Ihre Bevölkerung altert zwar, aber die Rentensysteme wurden frühzeitig darauf vorbereitet. Japan etwa schraubt das Renteneintrittsalter immer höher, und die anderen setzen bevorzugt auf die kapitalgedeckte Altersvorsorge, wie Daten der Industrieländerorganisation OECD nahelegen. Das in den vermögensgestützen Rentensystemen gesammelte Pensionsvermögen weltweit hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren auf im Schnitt 55% der Wirtschaftsleistung verdoppelt. Die OECD verweist auf die sich daraus ergebende Win-Win-Situation: Die hohe Rendite entlastet die Altersvorsorge gerade in Zeiten hohen demografischen Drucks. Zugleich steht der heimischen Wirtschaft ein wertvolles Finanzierungsvehikel zur Verfügung, das Wachstum und Innovationen stärkt – und damit wiederum auch die Rendite steigert.
Deutschland verweigert sich dieser Entwicklung weitgehend und setzt ganz auf das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente. Doch die Finanzierungsgrundlage des Generationenvertrags schwindet durch die Demografie. Der Fiskus muss immer mehr Geld zuschießen, um die Beiträge zumindest etwas zu zügeln.